Basierend auf einem Artikel in der Ausgabe 2/2019 der Zeitschrift Computergenealogie hier ein Hinweis auf die Website ColouriseSG, wo sich in einem Mausklick ein schwarz-weiss Foto kolorieren liess. Dieser Service funktioniert seit Oktober 2020 leider nicht mehr.
Dies ist nicht perfekt, aber in jedem Fall überraschend: Personen wirken viel lebendiger als auf schwarz-weiss Fotos. Hier als Beispiel eine Gruppenfoto mit Mitarbeitenden der Pension Felsberg in Luzern, um 1902: Links das Original, rechts die Bearbeitung durch ColouriseSG:
Da ColouriseSG nicht mehr verfügbar ist (vielen Dank an den Leser J. S. für den Hinweis), liess ich das gleiche Bild bei anderen Anbietern kolorieren. Nachfolgend links das Ergebnis mit der gleichen Datei bei Algorithmia und rechts von Hotpot (es gibt zahlreiche weitere Anbieter), weiter unten dann von Photomyne. Weitere Anbieter wie Colorize oder MyHeritage konnte ich nicht testen. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich (und die Qualität auch vom Original respektive dem Inhalt des Bildes abhängig), ebenso die Geschäftsmodelle der Anbieter.
Es stellt sich aber die Frage, wie man mit solchen Nachbearbeitungen umgehen darf und soll. Jeder Foto ist nur ein Abbild, jeder Scan eine weitere Bearbeitung, die die ursprüngliche Bildinformationen mehr oder weniger gut wiedergeben. Die nachträgliche Kolorierung fügt nun aber Informationen hinzu, die so nie bestanden. Solche Bearbeitungen sind mit grosser Zurückhaltung zu verwenden und in jedem Fall zu deklarieren.
Für Interessierte hier (englische) Hintergrundsinformationen zum Verfahren und zahlreiche Beispiele.