Zentralschweizerische Gesellschaft für Familienforschung
Unser Ausflug findet am Samstag, 26. Mai 2018 statt. Für einmal wieder ist es eine Busreise von Luzern aus nach St. Urban, mit einem Zwischenhalt in Altishofen.
Die Details zu den Abfahrtszeiten, dem Programm und dem Mittagessen entnehmen Sie bitte dem Programm.
Samstag, 28. April 2018, 13.30 Uhr: Referat von Heinz Nauer, Einsiedeln
Der Benziger Verlag Einsiedeln war einst ein Weltverlag. Die Familie Benziger baute ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert von Einsiedeln aus einen regelrechten katholischen Medienkonzern auf. Seine hauptsächlichen Pfeiler waren Gebetbücher, Andachtsbilder und Devotionalien, die er in ganz Europa, den USA und Lateinamerika absetzte. Die Gründerfamilie Benziger besass und führte die Firma während fünf Generationen. Im 20. Jahrhundert übernahm die Familie Bettschart, die im Unternehmen aufgestiegen war, die Kontrolle.
Das Referat behandelt verschiedene Aspekte der Geschichte des Benziger Verlags als Familienunternehmen in einem breiteren historischen Kontext. Wie hingen Familie und Unternehmen eigentlich zusammen? Und wie wandelte sich dieses Verhältnis über die Zeit? Besonders im Fokus stehen zwei Punkte: erstens die Heiratspraxis der Verlegerdynastie Benziger im 19. Jahrhundert; und zweitens die Umstände des Aufstieg der Familie Bettschart von einfachen Angestellten zur erweiterten Schweizer Wirtschaftselite des 20. Jahrhunderts.
Gäste sind bei unseren Vorträgen immer freundlich willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 13.30 Uhr
Samstag, 24. März 2018, 13.30 Uhr: Referat von Josef Lang, Bern
Die Innerschweiz ist nicht eine Schöpfung der Geographie, sondern der Geschichte. Geschaffen wurde sie im 16. und 17. Jahrhundert durch die Gegenreformation, deren Barock-Kultur, aber auch das Söldnerwesen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde sie zusätzlich geprägt durch die Gegenaufklärung, den Sonderbundskrieg und die Bildung des katholischen Milieus.
Diese zwei Hauptthesen sind durch zwei Gegenthesen zu relativieren: Die Frage nach dem Grund, warum die Innerschweiz katholisch blieb, weist darauf hin, dass es bereits vor der Reformation gewisse Gemeinsamkeiten gab. Zu den wichtigsten gehörte eine starke Eigenständigkeit der Kirchgemeinden und damit verbunden eine grössere Distanz zu Hierarchie und Klöstern.
Während der Protestantismus in den V Orten, wie die erste gemeinsame Bezeichnung lautete, nirgendwo grösseren Einfluss gewann, bildeten die Aufklärung und der Liberalismus eine starke Minderheit, nicht zuletzt im Klerus. Deren Hochburgen waren die Städte, allen voran Luzern und Zug, andere Ortschaften, die an Seen lagen, und der Norden des Kantons Luzerns. Während der Zuger Liberalismus eine frühe Industrialisierung erleichterte, geschah diese in Luzern und der Urschweiz mit starker Verspätung.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 13.30 Uhr
Samstag, 24. Februar 2018, 13.30 Uhr: Referat von Friedrich Schmid, Einsiedeln
Die vielseitig interessierte Katharina Schmid, die ein Buch über das fortschrittliche Amerika schreiben will, wird als vermeintlich deutsche Spionin verhaftet. An der amerikanisch-mexikanischen Grenze in El Paso bleibt sie hängen, im Netz der Spionagehysterie nach dem amerikanischen Kriegseintritt, im Gefängnis und dann ein Leben lang. Mehr als drei Monate vergehen, bis ihr Hilferuf durch all die politischen Kanäle zu ihren Verwandten dringt, gleich lang braucht die entscheidende Bestätigung aus der Schweiz, dass sie nicht Deutsche, sondern Schweizerin ist. Ein Referat über eine hängen gelassene, tapfere, aber geknickte Frau, über amerikanische Spionageabwehr, schweizerisch vorsichtige Zurückhaltung und familiäres Ehrverständnis: Zeitgeschichte vor 100 Jahren. Der Referent stützt sich vollständig auf die minutiös dokumentierte Recherche von Ruth Koch-Mäder.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 13.30 Uhr