Zentralschweizerische Gesellschaft für Familienforschung
Samstag, 27. April 2019, 14.00 Uhr: Referat von Friedrich Schmid
Der Referent kann nur von einem Stückwerk ausgehen. Ihm ist bisher noch nicht gelungen, mehr als etwa die Hälfte seiner Studer-Daten in ein grösseres Familiennetz einzubauen. Bei Dutzenden von Hansen im 17. Jahrhundert ist das Kombinieren oft aussichtslos. Und einige Studer-Kenner wissen im Detail viel mehr über Angehörige ihrer Linie als der Vortragende. Im Referat sollen daher älteste Familien nur angedeutet und einige fortlebende Studer-Linien von Marbach bis Werthenstein skizziert werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Linien in Escholzmatt und Schüpfheim. Selbstverständlich kommen Geschichten zur Sprache, auch solche, die den Referenten einst dazu bewogen haben, sich für die Vorfahren zu interessieren. Im Referat ist auch die Rede vom Datentausch mit dem inzwischen verstorbenen Josef Studer, dem er den Anlass widmet.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 14.00 Uhr
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Samstag, 23. März 2019, 14.00 Uhr: Referat von Oliver Landolt
Der Schwyzer Ing. Josef Bettschart (1843–1900) gehört zu den frühen Fotopionieren in der Zentralschweiz, der seit den 1870er Jahren seine damalige Umwelt mit der Fotokamera festgehalten und einzigartige Bilder zu den unterschiedlichsten Themenbereichen hinterlassen hat. Neben zahlreichen Bildern aus dem Familienleben und aus der Arbeits- und Alltagswelt der damaligen Schwyzer Bevölkerung hat der passionierte Bergsteiger Bettschart auch eindrückliche Bilder aus der Zeit des frühen Alpinismus hinterlassen. Von besonderem Interesse sind auch seine Fotografien, die im Zusammenhang mit dem Bau und Ausbau der Gotthardlinie entstanden sind. Sie dokumentieren den Ausbau des Eisenbahnnetzes im Raum Schwyz. Neben der Darstellung des fotografischen Werkes soll aber auch das Leben dieses Fotopioniers im Speziellen behandelt werden.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 14.00 Uhr
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Samstag, 23. Februar 2019, 14.00 Uhr: Referat von Josef Kunz, Muri
Bruderschaften haben eine jahrhundertelange Tradition, die in die Frühzeit des Christentums zurückreicht. Sie formten und bestimmten nicht nur das kirchliche Leben mit, sondern waren sehr oft auch massgebende Kräfte in dörflichen Gemeinschaften. In der katholischen Innerschweiz gab es im 17./18. Jahrhundert weit über tausend Bruderschaften.
Was waren aber die Hintergründe, die zu den vielen unterschiedlichen Bruderschaften geführt haben? Welche konkreten Ziele verfolgten diese? Und welche Faktoren führten zu deren Ende?
Bruderschaften dürften auch für die Familienforschung von grossem Nutzen sein, denn sehr oft werden die Mitglieder, vor allem bei ihrem Tod, in das Buch der Verstorbenen eingetragen. Und da finden sich bei entsprechender Nachforschung Hunderte von Namen, sowohl Frauen wie Männer, die ihren Obolus für ihr Seelenheil Jahr für Jahr entrichtet haben.
Die Bruderschaften und ihr Wirken sind aber stets im Kontext der jeweiligen Zeitumstände zu verstehen. Darauf wird der Vortrag entsprechend eingehen.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 14.00 Uhr
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Samstag, 27. Oktober 2018, 13.30 Uhr: Referat von Susann Bosshard-Kälin, Egg
Das multimediale Projekt auf den Spuren von Einsiedler Auswanderern an den Ohio River schafft eine Brücke zu deren Nachkommen - damit die gemeinsame Geschichte nicht vergessen wird. Mehr als 3000 Einsiedlerinnen und Einsiedler wanderten zwischen 1850 und 1950 nach Übersee aus. Die meisten von ihnen gingen in die USA, viele davon nach Louisville, Kentucky. Vier Generationen später bestehen nur noch wenige Verbindungen zur alten Welt; doch ein paar Fäden zwischen der alten und neuen Heimat existieren noch.
www.einsiedeln-anderswo.ch ist die "virtuelle Brücke" zwischen der Schweiz und Amerika. Sie bietet in Deutsch und Englisch Kurzporträts der "Einsiedler"-Gemeinschaft in Louisville sowie eine historische Orientierung. Zudem wurden inzwischen ein vierzigminütiger Dokumentarfilm sowie ein Buch geschaffen. Auch im Sommer 2018 finden in Louisville und Einsiedeln direkte Begegnungen statt.
Susann Bosshard-Kälin berichtet über das vielfältige Projekt, das sie 2015 initiiert hat.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 13.30 Uhr
Unser Ausflug findet am Samstag, 26. Mai 2018 statt. Für einmal wieder ist es eine Busreise von Luzern aus nach St. Urban, mit einem Zwischenhalt in Altishofen.
Die Details zu den Abfahrtszeiten, dem Programm und dem Mittagessen entnehmen Sie bitte dem Programm.
Samstag, 28. April 2018, 13.30 Uhr: Referat von Heinz Nauer, Einsiedeln
Der Benziger Verlag Einsiedeln war einst ein Weltverlag. Die Familie Benziger baute ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert von Einsiedeln aus einen regelrechten katholischen Medienkonzern auf. Seine hauptsächlichen Pfeiler waren Gebetbücher, Andachtsbilder und Devotionalien, die er in ganz Europa, den USA und Lateinamerika absetzte. Die Gründerfamilie Benziger besass und führte die Firma während fünf Generationen. Im 20. Jahrhundert übernahm die Familie Bettschart, die im Unternehmen aufgestiegen war, die Kontrolle.
Das Referat behandelt verschiedene Aspekte der Geschichte des Benziger Verlags als Familienunternehmen in einem breiteren historischen Kontext. Wie hingen Familie und Unternehmen eigentlich zusammen? Und wie wandelte sich dieses Verhältnis über die Zeit? Besonders im Fokus stehen zwei Punkte: erstens die Heiratspraxis der Verlegerdynastie Benziger im 19. Jahrhundert; und zweitens die Umstände des Aufstieg der Familie Bettschart von einfachen Angestellten zur erweiterten Schweizer Wirtschaftselite des 20. Jahrhunderts.
Gäste sind bei unseren Vorträgen immer freundlich willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 13.30 Uhr
Samstag, 24. März 2018, 13.30 Uhr: Referat von Josef Lang, Bern
Die Innerschweiz ist nicht eine Schöpfung der Geographie, sondern der Geschichte. Geschaffen wurde sie im 16. und 17. Jahrhundert durch die Gegenreformation, deren Barock-Kultur, aber auch das Söldnerwesen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde sie zusätzlich geprägt durch die Gegenaufklärung, den Sonderbundskrieg und die Bildung des katholischen Milieus.
Diese zwei Hauptthesen sind durch zwei Gegenthesen zu relativieren: Die Frage nach dem Grund, warum die Innerschweiz katholisch blieb, weist darauf hin, dass es bereits vor der Reformation gewisse Gemeinsamkeiten gab. Zu den wichtigsten gehörte eine starke Eigenständigkeit der Kirchgemeinden und damit verbunden eine grössere Distanz zu Hierarchie und Klöstern.
Während der Protestantismus in den V Orten, wie die erste gemeinsame Bezeichnung lautete, nirgendwo grösseren Einfluss gewann, bildeten die Aufklärung und der Liberalismus eine starke Minderheit, nicht zuletzt im Klerus. Deren Hochburgen waren die Städte, allen voran Luzern und Zug, andere Ortschaften, die an Seen lagen, und der Norden des Kantons Luzerns. Während der Zuger Liberalismus eine frühe Industrialisierung erleichterte, geschah diese in Luzern und der Urschweiz mit starker Verspätung.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 13.30 Uhr
Samstag, 24. Februar 2018, 13.30 Uhr: Referat von Friedrich Schmid, Einsiedeln
Die vielseitig interessierte Katharina Schmid, die ein Buch über das fortschrittliche Amerika schreiben will, wird als vermeintlich deutsche Spionin verhaftet. An der amerikanisch-mexikanischen Grenze in El Paso bleibt sie hängen, im Netz der Spionagehysterie nach dem amerikanischen Kriegseintritt, im Gefängnis und dann ein Leben lang. Mehr als drei Monate vergehen, bis ihr Hilferuf durch all die politischen Kanäle zu ihren Verwandten dringt, gleich lang braucht die entscheidende Bestätigung aus der Schweiz, dass sie nicht Deutsche, sondern Schweizerin ist. Ein Referat über eine hängen gelassene, tapfere, aber geknickte Frau, über amerikanische Spionageabwehr, schweizerisch vorsichtige Zurückhaltung und familiäres Ehrverständnis: Zeitgeschichte vor 100 Jahren. Der Referent stützt sich vollständig auf die minutiös dokumentierte Recherche von Ruth Koch-Mäder.
Auch Gäste sind stets gerne willkommen.
Im Vortragslokal in der Universität Luzern, Beginn um 13.30 Uhr